Was macht moderne Industriebauten aus? Welche Trends, Innovationen und Herausforderungen gibt es? Wie können Unternehmen ihre Industriebauprojekte ansprechend und nachhaltig gestalten? Wie entstehen funktionale und gleichzeitig ästhetische Industriebau-Lösungen?
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Industriearchitektur hat sich im Laufe der Zeit deutlich weiterentwickelt und bringt heute moderne Gewerbebauten hervor, die Funktionalität und Ästhetik in sich vereinen. In den Fokus industrieller Bauprojekte rückt zunehmend die Ambition, spezifische Anforderungen von Unternehmen individuell abzudecken und gleichzeitig ihre Identität zu unterstreichen.
Die Synergie aus attraktiver Architektur und praktischem Nutzen kann dabei über viele unterschiedliche Stellschrauben erreicht werden. Originelle und nachhaltige Materialien, funktionale Designfassaden oder flexible Raumkonzepte sind nur einige Faktoren, die auf Image und Praktikabilität gleichermaßen einzahlen.
Ein stimmiges Industriegebäude wird heute mit dem sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand konzipiert. Dabei spielen auch Faktoren wie der Fachkräftemangel eine tragende Rolle. Moderne Gebäudestrukturen sind zunehmend auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ausgerichtet, spiegeln gleichzeitig die Identität des Unternehmens wider und schaffen Wohlfühlatmosphäre in einem effektiven und effizienten Arbeitsumfeld.
Wie Industriearchitektur auszusehen hat, war nie in Stein gemeißelt. Im Laufe der Zeit hat sich der Industriebau konsequent weiterentwickelt – zunächst war die Optik eines Fabrikgebäudes oder anderer Hallenbauten lange Zeit eng an den technischen Voraussetzungen des Bauwesens orientiert. In seinen Wurzeln, von der industriellen Revolution bis ins 20. Jahrhundert hinein, war der Fabrikbau vom charakteristischen Backstein geprägt; praktischer Nutzen stand klar im Fokus. Später hielten auch optimierte Werkstoffe wie Eisen, Stahl und Beton aufgrund hoher Wirtschaftlichkeit Einzug in den Industriebau.
Ein Wendepunkt der industriellen Baukultur trat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein. Auch zu dieser Zeit war der Fortschritt vor allem von neuen und weiterentwickelten Werkstoffen angetrieben. Einhergehend mit einer größeren Vielfalt der verbauten Materialien eröffneten sich gleichzeitig völlig neue Möglichkeiten in puncto Individualisierung und Design. Die moderne Industriearchitektur mit Werkstoffen wie Holz, Metall, Glas und neuartigen Verbundstoffen wurde um wertvolle Perspektiven bereichert: die Ästhetik nahm nicht länger nur eine sekundäre Rolle ein.
Bis heute ist der Facettenreichtum von Werkstoffen und Technologien kontinuierlich gewachsen. Architekten, Planern und Ingenieuren steht ein deutlich erweiterter Horizont an Gestaltungsmöglichkeiten offen, womit das Verhältnis aus Form und Funktion immer ausgeglichener wird. Industriearchitektur gewinnt massiv an Kreativität und Nachhaltigkeit, sie kann ein Fundament für optimierte Produktions- und Arbeitsabläufe bilden und gleichzeitig hohe Designanforderungen erfüllen. Die Planung solch moderner Industriebauprojekte berücksichtigt dabei eine Vielzahl von Einflüssen und erfolgt zielgerichtet von innen nach außen.
Kreativität im Gebäudedesign steht nicht länger im Konflikt mit dem funktionalen Nutzen von Produktionsstätten. Vielmehr noch können kreative Architektur und hohe Praktikabilität Synergien bilden, statt lediglich zu koexistieren. Ob ausgelagerte Werkshalle oder zentraler Firmensitz mit angeschlossener Fertigung: Moderne Industriegebäude können das Image des Unternehmens untermauern und eine tragende Säule der Außendarstellung bilden.
Neben den traditionellen Standortfaktoren für Distribution und Logistik beeinflussen zunehmend die Faktoren Markenbildung und Corporate Identity die Umsetzung moderner Industriebauprojekte. Der Leitsatz „form follows function“ ist unter heutigen Gesichtspunkten erweitert zu betrachten: Unternehmerinnen und Unternehmern eröffnet sich durch die ästhetische Umsetzung funktionaler Gebäude neues Potenzial, ihrer Zukunftsvision Ausdruck und Substanz zu verleihen.
Eine wichtige Voraussetzung, um dieses Potenzial auch voll auszuschöpfen, ist die ganzheitliche Planung aus einer Hand. Von der Analyse und Umsetzung idealer Produktions- und Lagerprozesse, über die Architekturidee im Zusammenspiel mit idealen Standortbedingungen bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe entstehen zeitgemäße und zukunftsfähige Industriegebäude, die technische, logistische und ästhetische Eigenschaften unter einem Dach vereinen.
Für die Unternehmen sind Architekten die ersten Ansprechpartner in Sachen Realisierung ihrer Gebäudevision. Als Wegbereiter und Wegbegleiter setzen sie sich akribisch mit dem Image, den Werten, der gelebten Kultur sowie den Zukunftsplänen seines Auftraggebers auseinander. „Harte“ Faktoren wie effektive Produktionsabläufe, effiziente Logistiklösungen und der nachhaltige Nutzen der gesamten Prozesskette werden mit den „weichen“ Faktoren wie Design- und Imageaspekten in Einklang gebracht.
Ob einzelne Montagehalle, Lagerhalle oder Gesamtfirmensitz mit angebundener Fertigung und Logistik: Die professionelle Planung „aus einem Guss“ ist auf den langfristigen Erfolg und die nachhaltige Repräsentanz von Unternehmen ausgerichtet. Darüber hinaus berücksichtigt die professionelle Planung sämtliche relevanten Auflagen aus lokal gültigen Bebauungsplänen. Abstandsflächen, Vorschriften zur maximalen Bodenversiegelung oder die Einhaltung von Emissionsschutzregelungen sind nur einige dieser Faktoren, die Experten stets in ihre Planung einbeziehen.
Ein Grundprinzip moderner Industriearchitektur liegt in der Planung aus dem Innern heraus. Primär treibend sind dabei die optimalen Abläufe im späteren Betrieb, so beispielsweise in der Produktion, Intralogistik und Verwaltung. Die moderne Industriearchitektur spiegelt und verstärkt dabei die Trends in Produktion und strategischer Unternehmensführung. So hat sich mehrheitlich eine möglichst kompakte Bauweise mit hohem Anspruch an Flexibilität, Skalierbarkeit und Multifunktionalität durchgesetzt.
Architekten und Planer gehen den modernen Industriebau mit besonderem Weitblick an, um sämtliche denkbaren Entwicklungen eines Unternehmens bestmöglich einzubeziehen. Ein professionell umgesetztes, modernes Industriebauprojekt schließt mitunter also auch Wachstums- und Wandlungspotenziale oder etwaige Umgestaltungen von Unternehmen ein.
Eine solch rationale Gebäudeplanung steht der ästhetischen Gestaltung keinesfalls im Weg. Ob Innenraum, Gebäudefassade oder Gesamtbetrachtung des Betriebsgeländes in Hinblick auf die Landschaftsästhetik: Mit ganzheitlichen Konzepten bringt die innovative Industriearchitektur individuellen Glanz und gleichzeitig wertvollen Nutzen in ein Umfeld, das sonst eher nüchtern und pragmatisch geprägt ist.
Unternehmen werden durch Gestaltungselemente ihrer Gebäude nahbar, die Unternehmenskultur selbstbewusst von innen nach außen getragen. Unter anderem können facettenreiche Stilelemente einzelne Gebäudeeinheiten hervorheben oder abgrenzen, so zum Beispiel zwischen Verwaltungsgebäude und Hochregallager. Auch das Umfeld kann Inspiration liefern:
Die Konturgestaltung von Gebäudekomplexen kann sich an charakteristischen Landschaftselementen orientieren und eine individuelle Fassadengestaltung entsprechende Highlights oder Kontraste bilden. Die Fassade wird schnell zum Gesicht eines Unternehmensstandorts, muss dabei aber keine reine Fassade unter Image- und Design-Gesichtspunkten bleiben.
Über die optische Wirkung hinaus fungieren Fassaden mehr und mehr als Träger energetisch funktionaler Elemente. Neben der Beschattung von Fensterflächen sind insbesondere Photovoltaikanlagen und Solarmodule eine nachhaltige Bereicherung neuer Industriegebäude. PV-Module und Beschattung kommen dabei vermehrt auch kombiniert zum Einsatz. Ferner stellt die rankende Bepflanzung ein zunehmend beliebtes Konzept dar: für eine natürliche, klimatische Temperaturregelung sowie für die Ästhetik des Gebäudes und die nachhaltige Wahrnehmung des Unternehmens.
Neue Industriebauprojekte sind vor allem zukunftsorientiert ausgerichtet und von Weitsicht gesteuert. Doch neben mittel- und langfristigen Entwicklungen stehen auch aktuelle Herausforderungen im Fokus der Planung. Der steigende Fachkräftemangel ist eine vorherrschende und branchenübergreifende Herausforderung – und es gibt signifikante Schnittmengen zwischen Arbeitgeberattraktivität und der Architektur des Arbeitsplatzes.
Begehrte Fachkräfte genießen in diesen Zeiten eine komfortable Position und wollen gehaltvoll motiviert werden. Neben Aspekten wie überzeugendem Gehalt und einer ausgewogenen Work-Life-Balance blicken kompetente Arbeitskräfte bei der Wahl Ihres Arbeitgebers auch auf die Umsetzung von Sicherheit, Ergonomie und Komfort am Arbeitsplatz. Dies kann sich sowohl positiv auf die Gewinnung neuer Fachkräfte wie auch auf die Treue der bestehenden Belegschaft auswirken.
Sogar ein stimmiges, gelebtes Unternehmensimage ist hierbei ausschlaggebend, was sich nicht zuletzt auf Arbeitgeber-Bewertungsplattformen wie kununu widerspiegelt. Die Wahrnehmung des Arbeitsplatzes als gesundes, harmonisches und positives Umfeld motiviert Mitarbeiter, senkt den Krankenstand und steigert die Produktivität maßgeblich. Dass eine professionelle Planung auch die Mitarbeitenden einbeziehen sollte, liegt damit auf der Hand.
Mit eigenen Ideen und Impulsen steigern sie selbst die Identifikation mit neuen Gebäuden, Fabrikanlagen oder Werkshallen und schaffen sich einen individuellen Bezug zum Unternehmen. Darüber hinaus bringen die Menschen aus der Praxis heraus viele wertvolle Detail-Einblicke und Inspirationen ein, die ihre tägliche Arbeit in Zukunft angenehmer und effizienter gestalten.
Die Prinzipien der Multifunktionalität und Flexibilität bilden nicht nur die Leitlinien für das Produktions- und Logistikumfeld, sondern gleichermaßen für Verwaltungs- und Bürogebäude. Ein treibender Trend auf diesem Gebiet liegt zweifelsohne in New-Work-Konzepten. Der Begriff New Work fasst einen Wandel der Arbeitswelt zusammen und ist breitgefächert sowie individuell interpretierbar. Beispielhaft können in diesem Zusammenhang Arbeitsplätze so organisiert werden, dass ein bedarfsgerechter, flexibler Mix aus Homeoffice und Büroarbeit ohne unnötigen Leerstand entsteht. Ein solches Konzept kann unter anderem auf der Gestaltung flexibler Grundrisse aufbauen, wodurch Großraumbüros unkompliziert aufgeteilt oder Einzelbüros schnell und einfach zusammengelegt werden.
Verwaltungsgebäude sind aufgrund ihres präsenten Charakters für die Industriearchitektur von zentraler Bedeutung: von der Standortwahl bis zu Materialien, Formen und Farben im Innen- und Außenbereich. Neben digitalen Eindrücken wie der Firmen-Homepage, einem Telefonat oder einem Außendienst-Termin bildet der Firmenhauptsitz den ersten greifbaren Eindruck gegenüber Kunden, Partnern und Besuchern.
Auch das Vor-Ort-Image des Standorts gegenüber Passanten und der regionalen Gesellschaft spielt eine wichtige Rolle für Unternehmen. Das Verwaltungsgebäude symbolisiert Kompetenzen und vermittelt dem Betrachter die Unternehmenswerte von Angesicht zu Angesicht. Bildhaft dargestellt findet ein Maschinenbauunternehmen sein architektonisches Spiegelbild eher in metallischen Materialien, während ein Sägewerk wohl eher mit einer Massivholzfassade ein repräsentatives Äußeres erhält.
Imagebildend wirken Bürogebäude von Industriebetrieben aber nicht nur nach außen. Auch die Innenarchitektur zeigt Wirkung und vermittelt ein Gefühl, das mit dem Unternehmen verknüpft wird. Oftmals imposante Empfangsbereiche waren in Vergangenheit darauf ausgerichtet, bei Besuchern Respekt und Bewunderung auszulösen. Ebenfalls gängig war eine strenge Aufteilung in Ebenen mit unterschiedlicher Raumgröße und -qualität, um interne Hierarchien abzubilden.
Daran hat sich im Zuge neuer, nachhaltiger und menschenzentrierter Industriearchitektur viel geändert. Heute setzen Unternehmen verstärkt auf Offenheit, Transparenz, Sympathie und Nahbarkeit nach außen sowie flache Hierarchien im Innern. In vielen Unternehmen ist damit beispielsweise ganz bewusst kein Unterschied mehr zwischen Mitarbeiter- und Führungskräfte-Büros zu erkennen.
Die Industriearchitektur ist wie so vieles den Trends der Zeit unterworfen und wird heute maßgeblich von Digitalisierung, Automatisierung, Ästhetik sowie Nachhaltigkeitsbestrebungen beeinflusst. Somit unterscheiden sich Industriebauprojekte heute gänzlich von noch historisch geprägten Ansätzen: Diese beschränkten sich in der Regel primär auf Wirtschaftlichkeit und Produktivität im Output sowie auf die Verwendung kostengünstiger Materialien.
Auch heute bestimmt die Funktion die Form von Industriegebäuden, jedoch zeigen die folgenden Faktoren, welcher komplexen Verkettungen von Anforderungen sich Bauherren bei der Planung gegenübersehen:
Die Auflistung veranschaulicht die Komplexität heutiger Industriebauprojekte: Umso wichtiger ist es, Experten unterschiedlicher Couleur an einen Tisch zu bringen und die jeweiligen Perspektiven zu einem harmonischen Gesamtbild zu vereinen, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden.
Moderne Industriearchitektur ist leistungsorientiert, effizient, nachhaltig, flexibel und gleichzeitig repräsentativ. Professionelle Planer und Architekten bewegen sich hierbei routiniert im Spannungsfeld zwischen den Anforderungen einer effizienten Wertschöpfungskette, Standortbedingungen und gesetzlichen Auflagen.
Gleichzeitig liefern sie Impulse für eine individuelle, kreative Gestaltung, die Form und Funktion miteinander verbindet; und Unternehmen die Möglichkeit bietet, sich im Sinne ihrer Strategien und Werte darzustellen. Dabei steht neben den praktischen Erwägungen immer der Faktor Mensch im Mittelpunkt: Als produktive Arbeitskraft und als Multiplikator für das Unternehmen „hinter“ der Gebäudefassade.
Der Blick zurück auf Traditionen der Industriekultur und Trends der Industriearchitektur im Speziellen gibt uns wertvolle Lehren für die Zukunft mit auf den Weg. Der Blick nach vorn, der Drang nach konsequenter Weiterentwicklung sowie ausgeprägter Innovationsgeist formen die Industrie von morgen bereits heute maßgeblich.
Die Experten der Koch Gruppe bauen richtungsweisende Ideen, moderne Planung und ganzheitlichen Projekterfolg auf tiefgreifendem Know-how und dem eng verzahnten Zusammenspiel ihrer Kompetenzen auf. Von hochflexibler Architektur, die Trends wie New Work-Konzepte und Nachhaltigkeit aufgreift, bis zu individuellen Design- und Image-Ideen stehen die Planer und Architekten Ihrem Industriebauprojekt federführend zur Seite. Bis zum zukunftssicheren Projekterfolg.
Als Industrie-Prozess-Gestalter entwickeln unsere Spezialisten der Koch Consultants und der Koch Generalplaner ganzheitliche Standortkonzepte sowie passgenaue Lösungen für Logistik und Produktion: Damit in Ihrem Vorhaben Funktionalität und Ästhetik Hand in Hand arbeiten.
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Kerstin Gruber
Marketing Manager
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