In diesem Bau-Update erfahren Sie alles über die aktuellen Gewerke in Kirchroth: Optik der Holzbinder in der Produktionshalle, Fassadengestaltung, Vorbereitung des Lagerhallenbodens, erste Fertigwände des Bürogebäudes sowie Teile der Löschtechnik. ▶ Jetzt reinlesen!
Nun ist es soweit: die Schutzfolien der Holzbinder wurden entfernt und die einzigartige Optik der Hallendecke ist bereits gut erkennbar. Hell und zum Verweilen einladend, so sollte die Produktionshalle auf Wunsch der Bauherren gestaltet sein. Im nächsten Schritt wird hier in der Halle über der Tragschicht des Bodens die Betonplatte inklusive Industrie-Fußbodenheizung installiert: auf insgesamt 4.800 m2.
Bevor Alu-Zierelemente den Außenwänden das gewisse Etwas verleihen können, müssen Dämmmaßnahmen ergriffen werden. Die schwarze Diffusionsfolie bedeckt das Dämmmaterial und dient als Zweiwege-Entlüftung:
Einerseits verhindert sie, dass Feuchtigkeit und Regen ins Gebäude eindringen, andererseits ist sie dampfdurchlässig und ermöglicht das Entweichen von Wasserdampf aus dem Gebäudeinneren: So wird Schimmelbildung, auch innerhalb der Dämmschicht, vorgebeugt!
Das zweite Bild zeigt das Einsetzen der Glaselemente für das umlaufende Lichtband, das die lichtdurchflutete Produktionshalle mit Tageslicht versorgt.
Hier wird deutlich, wie stark Architektur und Lagertechnik zusammenspielen: Es geht um die sog. dynamische Lastableitung – also die Weiterleitung bewegungsbedingter Kräfte in den Boden.
Beim Hartpapierhülsen- und Spezialkartonagen-Hersteller Müller müssen im zukünftigen Lager schwere Papierpaletten mit bis zu 1,5 Tonnen Gewicht bewegt werden. Die Regale stehen auf Schienen und lassen sich seitlich verschieben. Dadurch entstehen kurzfristige Kraftspitzen, Vibrationen und Schwingungen. Diese dynamischen Belastungen wirken deutlich stärker auf Boden und Bauwerk als statische Lasten.
Um Schäden vorzubeugen, ergreift man gezielt mehrere konstruktive Maßnahmen: Der Untergrund wurde speziell verdichtet, Stahlbetonfundamente sorgen für Stabilität.
Die Umsetzung erfolgt, indem die Führungsschienen (Bild 1), auf denen sich die Regale in Zukunft hin- und herbewegen, mit dem Bewehrungsstahl „verflochten“ (Bild 2) und anschließend in das Betonfundament (Bild 3) ebenerdig eingebettet werden.
Sobald das Fundament steht, geht es durch den Einsatz von Fertigbetonteilen im Bau ganz schnell. Wir erreichen eine besonders wirtschaftliche Bauumsetzung durch eine gezielte Bauplanung, einen hohen Vorfertigungsgrad sowie „Just-in-Time“ gelieferte Fertigteile: Das reduziert Lagerflächen auf Baustellen und ermöglicht obendrein eine schnelle Richtzeit.
Ein durchdachtes Brandschutzkonzept sorgt dafür, dass Mitarbeiter geschützt, Produktionsanlagen erhalten und wirtschaftliche Schäden minimiert werden – und ist daher ein entscheidender Erfolgsfaktor in jedem Industriebauprojekt.
Abseits von Sprinkleranlagen und Leitungen werden die Brandschutzmaßnahmen von Industriebauprojekten aber meist nicht sichtbar. Anders zu diesem Zeitpunkt des Projekts, denn aktuell konnten wir den Bau eines großdimensionierten Löschtanks in Kirchroth begleiten:
Zum Schutz von Anlagen und Produktion stehen nach Fertigstellung des Tanks künftig 630 m³ Wasser bereit – das entspricht etwa 4.200 Badewannenfüllungen. Die roten Leitungen (Bild 2) an der Hallendecke transportieren das Löschwasser zum Ziel.
Kerstin Gruber
Marketing Manager
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